Nicht alles Gold was glänzt: Beteiligung braucht Struktur

von Steffen Greschner am 9. August 2012

Die Süddeutsche hat in einem Artikel die alltägliche Social-Media-Empörung als neues Prinzip politischer Debatten ausgemacht:

Doch es bleibt ein schales Gefühl zurück. Empörung bedeutet, man erhebt sich über die anderen, urteilt über sie. Das braucht eine Gesellschaft regelmäßig, um sich ihrer Normen zu vergewissern. Im besten Fall markiert die Empörung den Anfang einer konstruktiven Diskussion; an deren Ende sind die Grenzen des gesellschaftlich Zulässigen wieder justiert. Doch tatsächlich haben die Empörungswellen der letzten Zeit nur wenig geklärt. Einem Stakkato der Erregung folgte nur das jeweils nächste.

Damit hat der Autor nicht ganz unrecht. Wir haben schon vor einiger Zeit ähnliches beschrieben: Politischer Diskurs in sozialen Netzwerken: Protest ist schnell organisiert. Nervt aber auch schneller. Die nachfolgenden konstruktiven Debatten bleiben teilweise auf der Strecke.

Gerade das sollte sich Politik zur Aufgabe der nächsten Jahre machen. Möglichkeiten entwickeln, die einen gemeinsamen Diskurses im Netz erlauben und die Ergebnisse in den politischen Alltag  übertragen. Bisher sind die Piraten mit mutigen Versuchen leider noch mit die Einzigen. Auch wenn es manchmal Streit gibt.

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