Vertrauen ist die Währung für echte Alternativen

von Steffen Greschner am 17. Oktober 2011

Die Finanzmärkte sind böse! Hunderttausende  haben das jetzt für sich erkannt und verkündet. Geld könnte an Bedeutung verlieren sagen sogar Psychologen. Aber was dann? Was kommt danach? Zeitbanken? Tauschkreise? Grundeinkommen für alle? Oder doch einfach nur regionale Währungen und alternative Geldsysteme?

Telepolis stellt dazu eine interessante Frage, die für alle Modelle nach dem Geld Grundbedingung sind. Wieviel ist eigentlich Vertrauen wert?

Es gibt eine riesige Misstrauensindustrie, die aus Versicherungen, Anwälten, Wirtschaftsprüfern, Notaren und Beratern besteht. Sie verursacht Milliarden an sogenannten Transaktionskosten, Kosten also, die alleine dadurch entstehen, dass zwischen Bürgern, Wirtschaft und Staat geschäftliche Vereinbarungen getroffen werden.

Ein Wiederhersteller des Vertrauens, ein Vertrauensberater, hätte eigentlich nicht nur eine sozial und menschlich befriedigende Aufgabe vor sich, sondern auch ein äußerst lukratives Geschäftsfeld, denn die Senkung der Opportunitätskosten ist in allen europäischen Staaten schlichtweg die Alternative zu Kürzungen im Staatshaushalt und weiteren Steuerbelastungen.

Viele der momentan diskutierten Entwicklungen der bewegten Mitte haben tatsächlich viel mit Vertrauen bzw. mangelndem Vertrauen zu tun. Ein Thema, das mit traditioneller Politik nur schwer zu lösen sein wird, wie auch Telepolis bemerkt:

Vertrauen, so eine weitere Überlegung, könnte sicher einen gehörigen Gewinn an Lebensqualität bedeuten. Damit aber wäre Vertrauen nur noch eine Frage der individuellen Lebensgestaltung, nicht mehr eine Voraussetzung für das Funktionieren von Staat und Gesellschaft.

Egal ob lokale Währungen, Tauschkreise oder Zeitbanken. Ohne das nötige Vertrauen untereinander werden diese Systeme nicht funktionieren können. Gleichzeitig können sie aber auch Vertrauen schaffen und so zu gemeinschaftlichen und erfolgreichen Projekten werden.

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