Schweizer Initiative treibt Debatte zu Grundeinkommen

von Steffen Greschner am 6. Oktober 2011

Immer mehr Köpfe sind auf der Suche nach neuen Ansätzen, wie wir in Zukunft leben wollen. In der Schweiz hat sich inzwischen eine sehr aktive Initiative gebildet, die 2012 ein Grundeinkommen zur Volksabstimmung einbringen will. Im Schweizer HR-Today Magazin, sprachen die Initiatoren über Vorteile und Entwicklungsmöglichkeiten der Bewegung (PDF/ via):

90 Prozent der Menschen sagen, dass sie auch mit BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) weiterhin arbeiten würden. 80 Prozent aber glauben, die anderen würden keinen Finger mehr rühren. Spannend, nicht?

Auch die Rationalisierung ist ein wichtiger Punkt: Der Mensch hat lange von Heinzelmännchen geträumt, die ihm die lästigen Aufgaben abnehmen. Und jetzt, da uns das technologisch in vielen Bereichen gelungen ist und wir viel manuelle «Drecksarbeit» mit Maschinen erledigen können, haben wir ein Riesenproblem, weil die Leute, die diese Jobs gemacht haben, jetzt arbeitslos sind. Das ist völlig verkehrt. Wir sollten unseren technischen Fortschritt als tollen Zustand sehen, als Chance. Was es jetzt noch braucht, ist, dass wir unsere Gesellschaft so intelligent um diesen Erfolg herum organisieren, dass wir ihn auch geniessen können.

Es wird auch mehr Neugründungen geben. Start-ups stehen mit Grundeinkommen besser am Start. Die Menschen werden mutiger werden, werden mehr wagen können.

Der Mensch wird wichtiger, und deshalb wird auch das Menschliche wichtiger werden. Die Formel «Geld gleich Kapital» wird an Bedeutung verlieren, die Formel «Mensch gleich Kapital» wird in den Vordergrund treten. Das nennt man Entwicklung …

Das solche Modelle nicht nur reine Hirngespinste sind, sieht man, wenn man sich die Gedanken zur Finanzierung anschaut: Das Grundeinkommen soll auf die bestehenden Löhne angerechnet werden. D.h. wer heute 2.000 Euro verdient, bekommt bei einem fiktiven Grundeinkommen von 1.000 Euro in Zukunft 1.000 Euro Grundeinkommen + 1.000 Euro Lohn. Das heißt für Arbeitgeber, dass die Kosten für Produkte und Dienstleistungen sinken, was die Initiativen mit höheren Konsumsteuern zur Refinanzierung ausgleichen wollen.

Mehr Infos gibt’s auf der frisch relaunchten Seite der deutschen Initiative von dm-Drogeriemarkt Gründer Götz W. Werner.

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