Wie Stuttgarter Meisterbürger Beteiligung neu erfinden

von Steffen Greschner am 28. August 2012

Unter Meisterbuerger.org hat sich eine spannende Stuttgarter Initiative gebildet. Die Meisterbürger verstehen sich als neue Bürger-Lobby, die nicht selbst als Partei aktiv werden will. Eine moderne Interessenvertretung und ein Kontrollorgan aktiver Bürger gegenüber Wirtschaft und Politk in der eigenen Stadt:

Die Vorgänge rund um Stuttgart 21 haben die gängige politische Praxis für viele Menschen diskreditiert. Die sprichwörtlich greifbare Spaltung der Bürgerschaft warf grundsätzlich auch die Frage nach der Zukunft der Stadt neu auf – konkret, strukturell und sozial.

Vor dem Hintergrund der in 2012 anstehenden OB-Wahl entstand die Idee, eine Bürgerplattform aufzubauen, die, ohne Zwang zum Konsens und trotzdem gemeinsam für die Durchsetzung der Bürgerinteressen eintritt. Ziel war und ist es, die Bürgerschaft zum gleichwertigen Partner von Politik und Wirtschaft zu machen.

Bereits im Vorfeld des Wahlkampfes wurden OB-Kandidaten aus der Bürgerschaft gesucht, um den Parteikandidaten etwas entgegenzusetzen.  Die Initiatoren betonen allerdings, dass sie selbst keinen Kandidaten ins Rennen schicken:

Unsere Initiative begrüßt die Kandidatur von unabhängigen BürgerInnen als OberbürgermeisterIn. Die aktuelle Berichterstattung legt den Schluss nahe, dass wir selbst einen Kandidaten in den Wahlkampf schicken wollen. Die Gruppe der Meisterbürger ist kein Wahlverein – für sie geht niemand ins Rennen.

Beeindruckend ist der Zulauf, den Diskussionsrunden der Meisterbürger inzwischen in Stuttgart erhalten:

Der Stuttgarter OB-Wahlkampf ist in vollem Gange und zeigt, wie die neue Bürger-Lobby längst nicht mehr nur als Wähler an den Urnen aktiv ist. Aus eigener Initiative entstehen dort Bewegungen und Zusammenschlüsse aktiver Bürger, die sich Interessen- und Parteiunabhängig an der Entwicklung der eigenen Stadt beteiligen.

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