Bürgerbeteiligungsplattform Parteezy startet Pilotprojekt

von Steffen Greschner am 20. Juni 2012

In der kleinen Gemeinde Wernau, in der Nähe von Stuttgart, ist das erste Pilotprojekt der Beteiligungsplattform Parteezy entstanden. Das Entwicklerteam rund um einen ehemaligen Bürgermeister, versucht eine Plattform für eine sehr frühe und dauerhafte Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene zu etablieren:

Auf Parteezy – einfach mitmachen – möchten wir Sie animieren uns Anregungen zukommen zu lassen, Meinungen auszutauschen und die Gemeinschaft in Wernau weiter zu fördern.

Unsere Stadt ist bekannt für ein überdurchschnittliches Bürgerschaftliches Engagement, dem wir mit Parteezy gerne eine Plattform geben möchten, auf die alle ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger online zugreifen können.
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Parteezy ist ein junges Produkt und die Stadt Wernau hat sich als Pilotanwender zur Verfügung gestellt. Zusammen mit dem Entwicklerteam freuen wir uns auf Ihre Anregungen zur Verbesserung der Plattform.

Spannend ist auch zu beobachten, wie sich Microsoft die Idee von Parteezy in der öffentlichen Kommunikation unter den Nagel reißt für sich nutzt: Bereits im internen “Neustadt-Boten” und auch auf dem Microsoft-Video-Blog Chancenreporter. Unlängst bezeichnete Microsoft Public Chefin Marianne Janik, Parteezy als das Leuchtturmprojekt der Microsoft Initiativen:

Es gibt auch ein gutes Beispiel, das ist die Plattform Parteezy. Sie bietet den Kommunen eine Sharepoint-Lösung für mehr Bürgernähe in der Politik. Dort können die Städte und Gemeinden ihren Bürgern Arbeitsräume für die Arbeit an Projekten einrichten. Dort können auch Online-Umfragen veranstaltet werden. Parteezy kann mit bestehenden Social-Media-Netzwerken verknüpft werden. Da gibt es gerade ein Pilotprojekt in Baden-Württemberg.

Der Ansatz ist clever, da der Zugang zu Bürgermeistern und Co. wohl eher über große und lange vertraute Institutionen, als über kleine unbekannte Startups und Initiativen möglich ist.

{ 2 Kommentare }

Kai O. März 6, 2013 um 10:27

Es ist schon recht peinlich oder zeugt von wenig Kompetenz, eine solche Mini- und Billig-Plattform als Leuchtturmprojekt zu bezeichnen. Die macht nun wirklich keine Lust auf Mehr. Völlig emotionslos, starr und statisch und wieder von Oben nach Unten aufgesetzt.

Das ist doch keine Bürgerplattform, sondern Verwaltungsplattformen!!!
Völliger Etikettenschwindel. Negativbeispiele solcher Plattformen gibt es leider schon genug.

Steffen Greschner März 6, 2013 um 15:31

Ich denke aus Microsoft-Sicht bezieht sich “Leuchtturm” darauf, dass Parteezy auf Microsoft SharePoint basiert, was auch in vielen Kommunen und Gemeinden läuft. Das macht eben die Integration der Plattform in sehr vielen Verwaltungen sehr einfach.

Zum zweiten Punkt: Klar, Verbesserungen kann die Plattform durchaus vertragen und auch der Ausgangspunkt es “von Oben nach Unten” zu starten hat Vor- und Nachteile. Uns gefällt aber, dass mit einem ehemaligen Bürgermeister jemand ein derartiges Projekt startet, der den richtigen Zugang zu seinen (Ex)Kollegen findet. Das ist gerade an einem frühen Punkt, an dem das alles noch steht, sehr hilfreich.

Momentan nutzt die beste Software nichts, wenn man die Beteiligten nicht davon überzeugen kann. Und das, was Sie als Negativbeispiele anbringen passiert meist genau dann: Wenn nicht alle Beteiligten vom Nutzen überzeugt sind.

Viele Grüße
Steffen Greschner

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