Skater-Doku verdeutlicht Probleme lokaler Bürgerarbeit

von Steffen Greschner am 10. Juli 2012

Was eine Skateboard-Dokumentation mit Politik zu tun hat? Auf den ersten Blick nichts. Auf den zweiten Blick ist es dem Filmemacher Alex Schmitz mit dem Film “Agenda 2012” super gelungen, anhand der Skateboardszene in Trier aufzuzeigen, wie verschiedene Generationen und politische Verständnisse aufeinander prallen, wenn eine junge Szene versucht etwas in einer Stadt zu verändern:

Außer dem Platz vor der Basilika und dem Gelände der Landesgartenschau gibt es kaum Orte, an denen man skaten kann. Die Winter in Trier waren wirklich eine Durststrecke, bevor es die Halle gab. Von der Politik kommen aber keine Impulse, daran etwas zu ändern. Die vielbeschworene “bunte Vielfalt” erschöpft sich leider in ein paar Graffiti-Wänden. Der Film soll auch ein Belegexemplar für eine Initiative sein, die sich mit Erfolg für die Belange dieser Szene eingesetzt hat.

Der Film zeigt in 50 Minuten, wie eine Hand voll engagierter Einzelkämpfer über 25 Jahre versucht, eine Skatehalle in der Stadt zu bekommen. Wie die verschiedenen Verständnisse aus Stadtverwaltung, Politik und Szene sich aneinander reiben und sich doch über die Jahre angleichen und voneinander lernen.

Ein Happy End hat die Geschichte leider nicht. Die zwischenzeitlich realisierte Skateboardhalle wird aktuell von der Trierer FDP politisch motiviert angeschossen und steht wieder kurz vor der Schließung.

Alles in allem ein tolles Beispiel dafür, welche Chancen in einer offenen Kommunikation zwischen Politik und Bürgerinitiativen bestehen könnten, wenn sie denn genutzt würde. Fast schon ein kleines Lehr- und Nachdenkvideo für Lokalpolitiker und alle, die lokal etwas bewegen wollen.

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